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Die Bettlerin

geschrieben von Lhatara  am 14.07.2010 um 06:11:37 - als Antwort auf: Die Schale des Bettlers von Evangelia

"Während eines Aufenthaltes in Paris kam der Dichter Rainer
Maria Rilke täglich an einer Bettlerin vorbei. Sie saß stumm und
scheinbar unbeteiligt an einer Gartenmauer. Hatte einer ein
Geldstück in ihre Hand gelegt, ließ sie die Münze schnell in ihrer
Manteltasche verschwinden. Ihrem Schicksal ergeben hockte
sie an der Mauer - ein lebendiges Bild des Bettelns.

Eines Tages blieb Rilke mit seinem Freund bei der Bettlerin stehen.
Und er legte in die Hand der alten Frau - eine Rose. Da geschah
etwas, was noch nie geschehen war: Die Bettlerin sah auf, ergriff
die Hand des Dichters, küsste sie. Dann ging sie mit der Rose davon.

Am nächsten Tag saß die Frau nicht auf ihrem gewohnten Platz.
So blieb es eine ganze Woche. Verwundert fragte der Freund den
Dichter nach der beängstigenden Wirkung der Gabe. Rilke sagte:
"Man muss ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand." Auch eine
andere Frage konnte der Freund nicht unterdrücken: Wovon denn
die Bettlerin all die Tage gelebt habe, da niemand Geld in ihre
Hand legte? Rilke antwortete: "Von der Rose."






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