Melchizedek Foren-Archiv 22.08.08 - 05.11.11

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Buddha: Die Selbstbeherrschung .... (Franziska Baumgarten Tramer)

geschrieben von Priesterkönig  am 31.03.2011 um 07:03:36 - als Antwort auf: Aristoteles: Verdingunglichungsbegriff  von Priesterkönig

Die Selbstbeherrschung bedeutet die
Unterordnung alles Triebhaften unter
die Vernunft und unter den sittlichen
Willen. Diese Unterordnung kann sich
auf zweifache Weise vollziehen:
1. Indem man dem Negativen Einhalt
gebietet, d.h. Gefühlen, welche gegen
den anderen gerichtet sind (Hass,
Neid, Rache), nicht folgt, üble Ge-
wohnheiten abstreift und schlechten
Neigungen (Verleumdung, Arbeits-
scheu, Rechthaberei, Ãœberheblichkeit)
inneren Widerstand leistet.
2. Die zweite Art der Selbstbeherr-
schung besteht darin, das ethisch Posi-
tive aus sich selbst auferlegter Pflicht
zu tun, indem man nicht nur die Ra-
chegefühle gegenüber dem Feind be-
zwingt, sondern ihm noch Gutes er-
weist, nicht nur den Geiz oder die
Gleichgültigkeit überwindet, sondern
eine große Freigebigkeit in sich entwi-
ckelt, nicht nur die Nachlässigkeit
überwindet, sondern sorgfältig und
pflichtgetreu arbeitet usw. Diese Art
von Selbstbeherrschung steht ethisch
höher als die andere.

Selbstbeherrschung ist erst Pflicht und dann Moral.


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