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Das Plausible

geschrieben von Lhatara  am 22.01.2009 um 20:09:44 - als Antwort auf: Re: Fürsorge & Gehirn von Lhatara

Das Plausible

"Um sich von äußeren Zufälligkeiten und Einflüssen weitgehend unabhängig zu machen und die Lebenskraft im Fluss zu halten, empfahl Kant auch das Philosophieren als eine Art Universalmedizin. Schon als junger Student hatte er in der Philosophie für sich eine Kraft entdeckt, die seinem freien Lebenslauf alle Hindernisse zu überwinden helfen sollte.

Auch jetzt, gebückt unter der Last der Jahre, fühlt er in der Philosophie noch immer eine Energie, 'welche die körperlichen Schwächen des Alters in gewissem Maße durch vernünftige Schätzung des Werts des Lebens wohl vergüten kann'. Doch er täuscht sich auch nicht über die zunehmende Kraftlosigkeit, die nicht nur seinen Körper ergreift, sondern auch seine geistige Arbeit zu hindern droht.

In seinem Bericht an Hufeland deutet Kant zum ersten Mal an, dass er sich seit etwa 1796 für einige Kopfarbeiten desorganisiert fühle. Eine Art 'Kopfbedrückung' verkrampfe sein Gehirn, die zwar das Denken selbst nicht verhinderte, aber seine Konzentration erschwert. Er hält es für eine Gicht, die sich zum Teil aufs Gehirn geworfen hat, führt es auch auf die außerordentlich hohe Luftelektrizität zurück, unter deren schädlichem Einfluss, wie er in der Zeitung gelesen hat, ungewöhnlich viele Katzen gestorben sein sollen.

Es gelingt ihm oft nicht mehr richtig, im Wechsel der vielfältigen Vorstellungen und Gedanken die Einheit des Bewusstseins zu erhalten. Dann beginnt er etwas zu sagen oder zu schreiben, weiß auch noch, wovon er ausgegangen ist und wohin er gehen will, aber ist plötzlich zerstreut und muss seine Zuhörer oder sich selbst fragen: "wo war ich doch? Wovon ging ich aus?" Doch das soll ihn nicht hindern, sich noch an ein letztes großes Werk zu wagen, mit dem er bestimmte Lücken in seinem philosophischen System ausfüllen und damit sein kritisches Geschäft beschließen will." (aus: Kants Welt - eine Biographie, S. 295)






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