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Wachsen

geschrieben von Lhatara  am 20.10.2011 um 00:45:36 - als Antwort auf: Und es uns lehren. von Lhatara


Wachsen

Aber die Idee des Wachsens enthält auch die Idee des Zerrissenwerdens ... das innere Selbst muss immer wieder aus seinem beengenden Gefängnis ausbrechen und dieses Sprengen seiner Umgrenzung, dieser Ausbruch kann nicht ohne Schmerzen vollbracht werden - nicht körperliche, sondern geistige, intellektuell empfundene Schmerzen.

Und das ist der Verlauf unseres Lebens. Wir empfinden ein Unglück, das uns trifft, jedesmal als das schlimmste, als den größten aller möglichen  Schmerzen - es ist jedesmal gerade der Schmerz, der uns am unerträglichsten erscheint. Eine Betrachtung aus größerem Abstand jedoch lässt erkennen, dass der Vorgang des Ausbrechens aus der uns umgebenden Mauer, und zwar an ihrer empfindlichsten Stelle begonnen hat.

Wir erkennen dann auch, dass unser Wachsen, wenn es sich um wirkliches Wachstum handelt und nicht nur angehäuftes Resultat einer Reihe von inneren Auswüchsen oder Wucherungen ist, ein Prozess von allumfassender Gleichmäßigkeit sein muss. Es ist wie das Wachsen eines menschlichen Körpers: nicht zuerst vielleicht der Kopf und eine Hand, dann ein Bein, etc., sondern überall gleichzeitig, gleichmäßig und unbemerkbar.

Der Mensch tendiert dazu, seine Konzentration auf Teilgebiete zu richten und so das große Ganze zu ignorieren. Jeder unerträgliche Schmerz wird durch das Aufbäumen eines der ignorierten Teile verursacht, und dieses Aufbäumen wird durch die Ausrichtung und die Auswirkungen unserer einseitig an anderer Stelle vorhandenen Konzentration noch erschwert." (by Freundin B.)






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