Melchizedek Foren-Archiv 22.08.08 - 05.11.11Willenswissenschaftweise Magie rechter Beziehung "Ich bin der Schöpfer meiner eigenen Wirklichkeit!" Gruppenbewusstsein Kuthumi 12 Strahlen ● Mahatma 11:11 Kirche ● Kommentar Archiv 2004 - 2008 (Verzeichnis ohne Index, als Zip-Datei) www.melchizedek-forum.de geschrieben von Evangelia am 13.05.2009 um 07:51:53 - als Antwort auf: Re: Thuja-Pflanze von Lhatara steht meist auf Friedhöfen zur Abwehr böser Geister oder umrandet Gärten nach dem Motto : *Hinter dichten Hecken, kannst du Dich verstecken* Thuja heilt die Spaltung und Verdoppelung Leitsymptome: "Schattenbild" - UNKLARHEIT "... siehst Du, jetzt hast Du ein schlechtes Gewissen" - Gewissensangst - Wahnidee, er habe unrecht gehandelt - Wahnidee, er sei ein Verbrecher (Körperlich: vorwiegend linksseitige Symptome) - Wahnidee, er sei geteilt und kann nicht sagen, welchen Teil er besitzt beim Erwachen - Wahnidee, er sei leicht - Wahnidee, er Körper sei leichter als Luft - Wahnidee, sieht Gespenster beim Augenschließen Wahnideen: doppelt, geteilt in zwei Teile, Geist und Körper sind getrennt, jemand ist anwesend, Personen sind neben ihm, Fremde scheinen im Zimmer zu sein, Tiere gehen an ihr vorbei. - Wahnidee, sie sei schwer - Wahnidee, sie sei aus Glas, "Ich bin doch nicht aus Holz", Holz, etc. - Wahnidee, er sei zerbrechlich - Wahnidee, er sei zart "eine dünne Schicht um mich ... wie ein Schleier" - Wahnidee, werde/ sei (relativ) dünn - Wahnidee von Abmagerung Selbstentfremdung im Unterleib: - Wahnidee, sie sei schwanger - Wahnidee, ein Tier sei im Abdomen (Körperlich: öliger Schweiß mit Honiggeruch, färbt die Wäsche gelb) ... in dieser Schicht wuchern hässliche Gebilde wie Warzen, Condylome, Polypen, Pocken, etc. ... besonders im tabuisierten Genitalbereich ... Hart und weich Wie eingangs dargestellt, lässt sich eine Parallelität zwischen diesem Zweikörpermodell und dem Aufbau des Knochens aus mineralischer harter und organischer weicher Substanz sehen. Beim Thujakranken ist die "weiche Substanz", an die das Gefühlsleben gebunden ist, aus der "harten Substanz" herausgetreten und hat so den Zustand der Spaltung hervorgerufen. Dementsprechend sind die Beschreibungen der Eigenwahrnehmung in den Arzneimittelprüfungen auch vordergründig zum Teil konträr, je nachdem, welcher Körper beschrieben wird. Auf der einen Seite (wie beim Knochen ohne organische Substanz) das Gefühl, "zerbrechlich zu sein", "schwer zu sein", "aus Holz" zu sein (im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet der Ausdruck "ich bin doch nicht aus Holz": "ich hab' doch Gefühle" etc.) Auf der anderen Seite die "Wahnidee, er sei zart", "Wahnidee, er sei leicht". Verblüffend, dass das Thujamodell gerade in einer Reklame für Weichspüler verwandt wird. Vithoulkas „äußert in seinen "Essenzen": "Man spürt, dass da etwas ist, was man nicht fassen kann. Infolgedessen ist man sich der Thuja-Diagnose nie ganz sicher. Das Bild ist niemals klar..." Stimmt genau. Mit dem folgenden Modell lässt sich diese Unklarheit vielleicht besser verstehen: Es hat als Voraussetzung eine Einteilung des Menschen in zwei beim Gesunden holistisch verwobene 'Körper' (ähnlich wie in der aus ganz anderer Richtung kommenden Einteilung in `physischen Leib', 'Astralleib', 'Ätherleib' etc.). 1. einen festen, stark materialisierten Körper, der vor allem instinktive Wahrnehmung, aber auch verstandesgemäße Wahrnehmungsfähigkeit in sich gebunden hat. 2.einen weicheren, feinstofflichen Körper, Träger vornehmlich dessen, was wir "Gefühlswelt" nennen. Diese Einteilung ist zweckdienlich zur Erklärung vieler Phänomene nicht nur im Arzneimittelbild von Thuja. Erinnert man sich dessen, was man einstmals in Fach Histologie zum Thema "Knochengrundsubstanz" gelernt hat, wird eine Parallele erkennbar, die meine Vorstellung von diesem Modell einerseits verdeutlicht, andererseits schon einen wichtigen Einstieg bezüglich Thuja bietet. Faller beschreibt ganz kompakt, was hier gemeint ist, in seinem Buch "Der Körper des Menschen": "Die Knochengrundsubstanz ist teils organisch (Ossein), teils anorganisch. ... Zerstört man durch Ausglühen die organische Grundsubstanz, so bleibt allein das harte Mineralgerüst übrig. Der Knochen wird spröde. Entfernt man durch Säurebehandlung die Mineralsalze, so bleibt der organische Anteil übrig. Der Knochen wird gummiartig biegsam." Beim Thuja-Kranken sind der "feste" Körper und der "weiche" Körper (ab jetzt "Gefühlskörper" genannt) nicht mehr ineinander verwoben, sondern der Gefühlskörper hat teilweise in mehr oder minder pathologischem Umfang den festen Körper verlassen. Dadurch entsteht die "Störung der Gefühlsempfindungen", wie es Candegabe nennt, die im Folgendem genauer untersucht werden sollen. Candegabe hat in seinem Buch "Vergleichende Arzneimittellehre" Thuja sehr umfangreich dargestellt, ich möchte nicht dort bereits Gedrucktes wiederkäuen, sondern neue Aspekte hinzufügen (es wird unbedingt empfohlen, sich die dortige Thujabeschreibung zur Vertiefung zu Gemüte zu führen). ~~+~~ Der Schatten Der Prozess, der sich in einer solchen tabuisierten und schuldgefühlbeladenen Atmosphäre abspielt, wurde mit viel werbepsychologischer Intuition in den siebziger Jahren aus dem Topf der Archetypen gefischt und bildhaft gezeigt. Wir erinnern uns alle der Lenorreklame, in der die Hausfrau entsetzt feststellt, dass die Wäsche rauh und kratzig ist, darauf tritt ihr Doppelbild schattenhaft neben sie und tönt: "Siehst Du, jetzt hast Du ein schlechtes Gewissen". Schöner kann man die Thuja-Pathogenese nicht darstellen. Für den Betrachter, also uns Behandler, erscheinen Thuja-Patienten wie eine Figur im Fernsehen bei schlechtem Empfang: mit Doppelbildern und Schatten. Bei Thuja tritt also in tabubeladener Umgebung allmählich ein Teil, eben der im obigen Modell beschriebene Gefühlskörper, neben die Thujakranke Person. Die Beschimpfung: "Der hat wohl einen Schatten", mag hier Ursprünge haben. Die Arzneimittelprüfungen und das Repertorium weisen mit folgenden Worten darauf hin, dass Thuja diesen Vorgang wahrnimmt, aber nicht zu deuten vermag: - Wahnidee, er sei doppelt - Wahnidee, er sei geteilt in zwei Teile - Wahnidee, Geist und Körper seien getrennt ~~~*~~~ Der Froschkönig In Meyrinks "Golem" erhält Athanasius Pernath von Angelina, die er verehrt, die Information, dass sie sich schon aus früheren Zeiten kennen (Pernath selbst ist seine Vergangenheit verhüllt - Vergesslichkeit von Thuja) und dass er ihr damals beim Abschied Hilfe versprochen habe, wenn sie im Leben "nicht aus noch ein wisse". "Ich habe mich damals abgewendet und rasch meinen Ball in den Springbrunnen fallen lassen, damit sie meine Tränen nicht sehen sollten". Die Symbolik des Verdrängens eines Vorgangs ins Unbewusste ist hier offensichtlich. Im Grimm-Märchen "Der Froschkönig" läuft dieser Vorgang in entgegengesetzter Richtung ab: Der Königstochter entgleitet der Ball und fällt in einen tiefen Brunnen, "so tief, dass man seinen Grund nicht sah". Aus den Tiefen des Unbewussten drängt sich nun das Alter in Form eines Frosches (hydrogenoide Konstitution) auf, der seinen "dicken, hässlichen (!) Kopf aus dem Brunnen streckte". Noch ein Tier (!), versucht der Frosch, sich an die Königstochter anzunähern, indem er ihr das Versprechen , "neben ihr sitzen, von deinem goldenen Teller essen, aus deinem Becher trinken und in deinem Bette schlafen" zu können, abringt. Nur auf Befehl ihres Vaters - sie selbst wirft "voller Angst" die Türe zu - löst sie ihr Versprechen ein und darf erleben, dass der Frosch, den sie voller Ekel "mit zwei Fingern" anfasste, sogar an die Wand schleuderte, sich in einen Königssohn "mit schönen, freundlichen Augen" verwandelt und ihr Gemahl wird. Von Thuja-Patienten ist bekannt, dass der Behandler oft Widerwillen hat, sie anzufassen. Die - wenn auch widerwillige - Akzeptanz des hässlichen, fremden Tieres hat vordergründig den verwünschten Königssohn, hintergründig sie selbst erlöst, indem das vermeintlich Fremde integriert wurde. Das Resultat war eine Hochzeit, die Verbindung von männlich und weiblich, hart und zart, schwer und leicht. ~~~*~~~ Der Golem Der in Prag geborene Franz Kafka stand, wie er in einem Gespräch mit Gustav Janouch eingestand, "unentrinnbar im Bann der Gettowelt" des Prager Gettos, aus dessen "dunklen Winkeln, geheimnisvollen Gängen" etc. er Motive schöpfte, die in seinem "Prozess" Niederschlag fanden. (8; S. 283) In eben diesem Prager Getto hauste der jüdischen Sage nach auch der Golem, ein Geschöpf aus Lehm, dem der Magier Rabbi Löw Leben einhauchte, um es verschiedene Aufgaben zum Schutz der jüdischen Gemeinde ausführen zu lassen. Das Golemmotiv ist Jahrhunderte älter und wird in der Literatur mehrfach aufgegriffen: In D.U. Horns Drama "Der Rabbi von Prag" entsteht der Golem aus einer Holzfigur, zuletzt hat Stanislav Lem das Thema verwandt. Parallelen zum "schweren", "zerbrechlichen", "aus Holz" bestehenden, festen Körper von Thuja und dem davon losgelösten feinstofflichen Körper, deren Vereinigung Ziel jeder Behandlung mit dynamisierter Thuja ist, drängen sich auf. Gustav Meyrinks geheimnisvoller Roman "Der Golem" hat nur indirekt mit der Lehmfigur des Golem zu tun, strotzt aber in verschlungener und komplexer Weise dermaßen von Thujaaspekten, dass eine ausführliche Behandlung des Stoffes an dieser Stelle unmöglich ist, und jedem die Lektüre dieses zudem spannenden Romans nur empfohlen werden kann. Sei es nun der geheimnisvolle Fremde, der Athanasius Pernath das Buch "Ibbur" zur Restauration bringt und der von ihm im Anschluss Besitz ergreift, "als ob meine Glieder nicht mehr mir gehörten" (S. 27), sei es Hillels Frau, die beim Anblick des "Golem" "felsenfest überzeugt gewesen sei, dass es ... nur ihre eigene Seele habe sein können, die - aus dem Körper getreten - ihr einen Augenblick gegenübergestanden und mit den Zügen eines fremden Geschöpfes ins Gesicht gestarrt hätte" (S. 53), sei es Pernaths erster Erkenntnisschritt, dass "die Triebfedern meines Denkens und Handelns in einem anderen, vergessenen Dasein verborgen" (S. 58) sind, überall finden sich Aspekte von Thuja. Die meisten Personen des Romans tragen Thujabezüge: Der Rechtsgelehrte Dr. Hulbert ("das Gesicht hatte er voller Warzen")(S. 67), der "blattersteppige" (S. 230) (= pocken-narbige) Loisa, selbst der misstrauische Aaron Wassertrum (Wassertrum = "hydrogenoide Konstitution"?) oder der "Lustmörder" (S. 240) Laponder. Der Student Charousek erzählt vom Selbstmord des Dr. Wassory, "als hätte mein Doppelgänger neben ihm gestanden" (S. 40). Die Augen der Holzmarionette, an der der Maler Vrieslander schnitzt, ruhen in einer rauschhaften Szene auf Pernath, "und plötzlich gewannen die Züge des Holzklotzes schreckliches Leben" (S. 59f) Die Hauptfigur Pernath erlebt ständig unklare Situationen der Selbstentfremdung, beschreibt, "dass mit einemmal viele Gestalten im Zimmer waren" (S. 81); in einer anderen Situation dämmert ihm, ein Phantom "stiert herüber zu mir mit meinem eigenen Gesicht" (S. 110, Kursivdruck im Originaltext); das ganze Kapitel "Angst" (S. 149f) beinhaltet Thujaerfahrungen. "Ich schloss die Augen: menschliche Antlitze zogen in langen Reihen an mir vorüber..." (S. 155); "gegen Morgen stand dann mein Doppelgänger an meinem Bett" (S. 170), usw. Schließlich wird auch Pernath unschuldig verhaftet, erfährt allerdings Rettung und Erlösung. ~~~*~~~ ~~~*~~~ Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, so groß wie die Welt, dann werd ich ein Ritter, ein Ritter und Held, dann werd ich ein Ritter, ein Ritter und Held. Wenn ich stark bin, wenn ich stark bin, so stark wie ein Stier, erschlag ich im Walde das Drachengetier. Und die Erde und der Mond und die Sonne sind mein, die Sonne soll auch für den Rittermann sein. Wenn Du aus Dir verjagst all Unruh und Getümmel, so wirft Sankt Michael den Drachen aus dem Himmel. (Angelus Silesius) >Gruppe: Thuja-Pflanze: alte seelische Vergiftungen heilen >hilft bei Entwurzelung und drohenden Psychosen * wird auch Lebensbaum genannt ... (sehr beliebt bei der Protokollarischen) Antworten zu diesem Beitrag:
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